Über Silberdistel Motorrad-Reisen

Regeln

Regeln

Ein paar Dinge, die beim Fahren in der Gruppe zu beachten sind.

 

1. Motorrad

Jeder Fahrer sollte mit einem verkehrssicheren, technisch einwandfreien und vollgetankten Motorrad pünktlich zum Reisestart erscheinen.

2. Tourguide

Jede Ausfahrt hat einen Tourguide (Tourführer), der die Route kennt und der Gruppe voran fährt.

3. Tankstopps

Bei einem Tankstopp tanken alle Tourteilnehmer, auch wenn der Tank noch halbvoll sein sollte.

4. Licht

Alle Motorräder müssen mit Abblendlicht fahren. Dies ist in einigen Ländern sogar Pflicht und hilft außerdem dem Führer seine Gruppe im Rückspiegel zu erkennen. Dies ist ohnehin in den meisten europäischen Ländern vorgeschrieben!

5. Ein altbekanntes, aber ungeliebtes Thema!

Wenn wir mit den Kumpels touren, dann gilt folgendes: „Langsame Motorräder, Fahranfänger und Angsthasen fahren im vorderen Teil der Gruppe, also hinter dem Tourguide. Die erfahrensten Fahrer bilden entsprechend den Schluss der Gruppe. Der Grund dafür: Die Langsamsten bestimmen das Tour-Tempo und fahren deshalb unmittelbar hinter dem Guide, der seine Geschwindigkeit entsprechend anpassen kann. Die erfahrenen Fahrer hinten können / müssen wegen des Ziehharmonika-Effektes immer mal wieder zur Gruppe aufschließen, was auch Spaß bringen kann. Da wir uns untereinander alle kennen und auch neben dem Motorradfahren zu verschiedenen Aktivitäten treffen, ist das für uns überhaupt kein Problem.

Soweit die Tour mit den Kumpels: Bei einer geführten Motorradtour sieht die Sache etwas anders aus. Hier bilden in der Regel verschiedene, untereinander zum Teil völlig fremde Personen die Reisegruppe. Da jeder Einzelne für die Dienstleistung bezahlt hat, bestehen dann auch verschiedene Ansichten wie die Tour abzulaufen hat, speziell im Bereich Reisegeschwindigkeit. Wenn ich mit der Reisegruppe Überland fahre, dann pendele ich mich im Rahmen der Erlaubten und abhängig von der Gruppe bei ca. 90 km/h ein. Je nach Gruppe kann auch mal 100 km/h schnell gefahren werden, aber nur kurzzeitig, z.B. auf einer langen Geraden.

Du siehst, wir rasen nicht, aber cruisen ist uns einfach zu langsam. Wir „reisen“ und liegen geschwindigkeitsmäßig somit irgendwo in der Mitte.

Sollte nun aber ein besonders langsames Motorrad die gesamte Gruppe ausbremsen, kann das schnell zu Unmut in der Gruppe führen. Seit mich ein Gast darauf gebracht hat, empfehle ich diesem Motorrad am Schluss der Gruppe zu fahren. Natürlich im Vertrauen, das spätestens, wenn die Route von der befahrenen Straße abbiegt, die Gruppe dort auf den „Nachzügler“ wartet. Vorteil: Der Druck von schnelleren Motorrädern auf den langsamer fahrenden ist nicht mehr gegeben und der Rest der Gruppe kann in der gewohnten Geschwindigkeit die Routen erfahren.

Ob das richtig ist oder nicht, sei dahingestellt. Aber ich mache damit seit Jahren durchweg gute Erfahrungen und stelle regelmäßig fest, dass „die da hinten“ wenn Sie ohne Druck von folgenden Motorrädern fahren können wie sie wollen, eigentlich immer an der Gruppe dran sind und sich durch einfaches Umstellen der Reihenfolge somit gleich zwei Probleme wie von selbst lösen.

Ich versuche in den Tourdaten meine Motorradreisen so genau wie möglich zu beschreiben, damit jeder von vorne herein weiß, auf was er sich einlässt. Im Tourcharakter beschreibe ich dann explizit den Schwierigkeitsgrad der Tour. Somit kann jeder selbst entscheiden, ob das persönlich passt oder nicht.

6. Versetzt fahren

Wenn in der Gruppe getourt wird, wird in versetzter Formation gefahren: Der Tourguide orientiert sich zur Mitte der Straße, während sich der zweite Fahrer eher am rechten Fahrbahnrand hält, der Dritte wieder nahe der Mittellinie usw. Hierfür existieren zwei wichtige Gründe: Man sieht immer mindestens 2 vorausfahrende Fahrer und kann selbst seinen hinterherfahrenden Fahrer im Auge behalten, weil dieser im linken oder rechten Rückspiegel gut zu erkennen ist. Falls vorne jemand hart bremsen muss, hat man dann den zusätzlichen Platz an dem voraus fahrenden Fahrer vorbei, um abzubremsen. Man sollte allerdings den der Geschwindigkeit angemessenen Abstand zum voran fahrenden Fahrer einhalten, um diesen Platz gar nicht erst zu benötigen.

7. Abstand

Der Abstand zum voraus fahrenden Motorrad soll auf die Geschwindigkeit angemessen, aber nicht zu groß sein. Auch dies hat seine Gründe, nämlich: Die Gruppe wird dadurch unnötig in die Länge gezogen und erschwert es dem Tourguide, den Überblick zu behalten. Vor allem bei Orts- u. Stadtdurchfahrten, die nicht immer vermieden werden können, kann sich die Gruppe bei zu großem Abstand schnell verlieren und das Wiederfinden macht nur Stress und kostet unnötige Zeit. 

8. Position in der Gruppe

Die Fahrer behalten immer die beim Start eingenommene Position in der Gruppe bei. Wenn an Kreuzungen oder Ampeln angehalten wird, bildet man, wenn möglich, eine Zweiergruppe und startet in der gleichen Reihenfolge, in der man ankam (Die Zweiergruppen bildet man, um möglichst bei einer Grünphase mit der gesamten Gruppe die Kreuzung überqueren zu können). Vordrängeln ist unsicher und führt zu Unklarheiten, wer als nächster losfährt. So können dann Kollisionen entstehen. Auch während der Fahrt herrscht untereinander Überholverbot! 

9. Blick nach hinten

Jeder Fahrer in der Gruppe behält den Fahrer hinter sich im Auge. Auch und gerade wenn dieser merklich langsamer wird, lässt man ihn nicht aus dem Rückspiegel verschwinden. Das heißt, der vorausfahrende Fahrer wird automatisch selbst langsamer und damit die ganze Gruppe. Falls der langsamer gewordene Fahrer die Geschwindigkeit nicht wieder aufnehmen kann oder anhalten muss, gibt er dem jeweils Vorausfahrenden (der ebenfalls auf Signale von hinten achten sollte) die Lichthupe. Dieses Signal wird über alle vorausfahrenden Fahrer bis zum Guide weitergegeben. Auf diese Weise wird der Guide innerhalb von Sekunden wissen, dass jemand am Schluss der Gruppe Probleme hat und wird die Gruppe anhalten.