10 Tage: Motorradtouren in den Cevennen
Hochplateaus und beeindruckende Schluchten im südlichen Zentralmassiv
Tourdaten
- Termin:
25.08. - 03.09.2025 - Dauer:
10 Tage, 8 Übernachtungen - Treffpunkt:
Am späten Nachmittag bei Silberdistel Motorrad-Reisen. - Gesamtkilometer:
ca. 1.400 km im Reisegebiet - Tagesstrecken:
80 - 300 km - Straßenzustand:
Meist gute Straßenverhältnisse, hin und wieder Naturstrecken aber keine unbefestigten Straßen. Teilweise auch recht schmal. - Mindestteilnehmerzahl:
8 Personen, maximal 9 Motorräder - Reisepreis:
Fahrer: 2.450,00 Euro
Beifahrer: 2.320,00 Euro
Einzelzimmerzuschlag: 240,00 Euro - Anmeldeschluss:
6 Wochen vor Tourbeginn,
danach auf Anfrage - Tourguide:
Harald
Tag 1
Anreise nach Südfrankreich
Wir treffen uns am späten Nachmittag gegen 16:00 Uhr zum Verladen der Motorräder bei Silberdistel Motorrad-Reisen. Ganz bequem. Du gibst einfach Dein Bike ab, tauschst die Motorrad- gegen bequeme Straßenbekleidung und räumst deine Koffer / Reisetaschen in den Bauch des extra für diesen Zweck umgebauten Reisebusses. Ab jetzt beginnt des Urlaubs erster Teil.
Während des Verladens, das sehr interessant anzuschauen ist und alles in allem ca. 1,5 - 2 Stunden dauern wird, kannst du die anderen Tourteilnehmer schon ein wenig kennenlernen. Wenn alles sicher verstaut ist, fahren wir im Shuttlebus Richtung Südfrankreich zum Tourhotel und genießen neben den Lunchpaketen die Bequemlichkeit der Anreise im Bus bei jedem Wetter.
Tag 2
Tour 1: Ankommen und Aufwärmrunde
Nach dem Entladen der Motorräder fahren wir die ersten 80 Kilometer gemütlich zum Hotel und bekommen so schon einen ersten Eindruck der atemberaubenden Landschaft, die wir in den nächsten Tagen auf absolut kurvenreichen Routen erfahren werden. Nach dem Bezug der Zimmer wird erst einmal gefrühstückt. Danach kannst du dich, wenn nötig, am Pool von der Busreise erholen oder auch noch eine Mütze Schlaf nehmen.
Am frühen Nachmittag fahren wir unsere erste „Aufwärmrunde“ in den Cevennen. Und die hat´s gleich in sich. Den zweithöchsten Berg der Cevennen gilt es zu erkunden. Der 1567m hohe Mont Aigoual ist nicht nur durch seine Lage, sondern auch durch seine Extreme bekannt. Er wird bei den Einheimischen auch der Wetterberg genannt. Von hier aus haben wir bei klarem Wetter wunderbare Ausblicke auf die umliegenden Täler, aber lassen wir uns überraschen. Danach fahren wir wieder zurück zum Hotel und lassen den Nachmittag beim „Stiefelbier oder -Wein“ ausklingen.
Tagesstrecke: ca. 150 km
Tag 3
Tour 2: Die südöstlichen Cevennen
Nach dem Frühstück starten wir unsere Tagestour in die östlichen Cevennen. Kurven- und Kehrenreich geht´s zu auf unserem Weg nach Le Pompidou, dem nördlichsten Tourpunkt des heutigen Tages. Vorbei an Saint Jean du Gard und überqueren mit dem Col du Rétardés (381m) und dem Col de Bantarde (624m) unsere ersten „Col´s“ der Tour. Naja, so wirklich hoch sind sie ja nicht, aber die traumhaften Strecken über vielfach gekrümmten Asphalt entschädigen uns für die fehlende Alpenhöhe.
In Suméne markieren wir den südlichsten Routenpunkt und wenden uns wieder gen Norden Richtung Saint Martial und nehmen mit dem Col de la Tribale, dem Col de Brés und dem Col de l´Ascilier den letzten Pass des Tages im französischen Zentralmassiv, bevor wir fast schwindelig vom Gekurve wieder im Hotel ankommen.
Tagesstrecke: ca. 200 km
Tag 4
Tour 3: Die nordwestlichen Cevennen
Heute erkunden wir mit der „Gorges du Tarn“ eine der schönsten Flusslandschaften Frankreichs. Der Tarn hat sich hier bis zu 400 Meter tief in die Karstebenen der Cevennen förmlich hineingefressen. In der engen 35 km langen Schlucht schlängelt sich die Straße neben dem Fluß entlang. An besonders engen Stellen sind Tunnel in die Felsen gehauen worden. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen und werden ein Paar mehr Fotostopps einlegen und die grandiose Natur bestaunen.
Über eine Bogenbrücke gelangen wir nach Saint-Chély Du Tarn und genießen einen Kaffee, nach dem wir eine alte in den Felsen gebaute Kirche sowie einen Bach in einer Mühle bewundert haben. In Saint Eminie verlassen wir die Schlucht und kurven beschwingt weiter nach Florac. Auf atemberaubend kurvigem Asphalt geht unsere Fahrt weiter, wir umfahren den Mont Aigoual südlich und gelangen am späten Nachmittag über Vallerauge und L´Esperou wieder zurück zum Tourhotel.
Tagesstrecke: ca. 220 km
Tag 5
Tourfreier Tag
Wer möchte, erholt sich am Hotelpool, genießt das malerische Dörfchen oder geht mit dem Tourguide auf eine Wandertour, bei der man mit etwas Glück einen der größten flugfähigen Vögel, den Bartgeier, aus nächster Nähe erleben kann. Wer jedoch mit seinem Motorrad eine eigene Runde drehen will, dem gibt der Tourguide gerne ein paar Tipps.
Tag 6
Tour 4: Im Westen
Nachdem wir gestern etwas Ruhe genießen konnten, satteln wir heute zur Tour in den Westen Südfrankreichs. Wir fahren durch die Gorges de la Jonte nach Millau und weiter nach Saint Gorges de Luzencon. Auf dem Weg dorthin gibt es ein ganz besonderes Bauwerk zu bestaunen. Das Viadukt von Millau ist mit einer maximalen Pfeilerhöhe von 343m das höchste Bauwerk Frankreichs und mit 2460m die längste Schrägseilbrücke der Welt. Und der Rest vom Tag? Kurven, Kurven, Kurven.
Vorbei an Cornus, St. Jean du Bruel, den Col de Pierre Plantée und Lanuéjols fahren wir wieder zurück zum Tourhotel.
Tagesstrecke: ca. 180 km
Tag 7
Tour 5: Cevennen Zentral und Nordost
Nach dem Frühstück fahren wir mit der Erkundung des „Parc National des Cevennes“ fort, indem wir uns heute ins nordöstliche Kurvengewimmel stürzen. Richtung Villefort führt uns die Route durch waldreiches Gebiet und zum Kontrast folgen wir wieder dem Lauf des Tarn über die „Causse Mejean“, der größten und mit 800 - 1247m höchstgelegenen Hochebene im Zentralmassiv „Grands Causses“. Es hat eine Fläche von 340 km² und ist mit seinen rund 450 Einwohnern eher dünn besiedelt.
Als besondere Sehenswürdigkeit der Region darf die Höhle Aven Armand genannt werden, die sich auf dem Causse Mejan in einer Höhe von 970m befindet. Diese wollen wir uns natürlich ansehen. Besonderheit: Eine Standseilbahn bringt uns hinab zum Hauptsaal mit einem Wald von mehr als 400 Stalagmiten und Stalagtiten. Nach der Besichtigung begeben wir uns wieder auf den Weg zum Tourhotel, wo wir schon zum Feierabendwein erwartet werden.
Tagesstrecke ca. 220 km
Tag 8
Tour 6: Der Kurvenzirkus in den südlichen Cevennen
Heute lassen wir es kurventechnisch nochmal richtig krachen. Wir fahren nach dem Frühstück gen Süden ins Tal des Flüsschens Vis, das sich obwohl „nur“ 58 km lang ein Bett geformt hat, das seinesgleichen sucht. Der „Cirque de Navacelles“ ist unser heutiges Ziel. Ein wahrer Kurvenzirkus, der bei Blandas seinen Einstieg findet und uns bis zu 400m hinab auf den Talgrund bei St. Maurice Navacelles kreiseln lässt. Die Ausblicke auch hier, atemberaubend. Wie sich das Flüsschen Jahrtausende lang in den Karst gegraben und eine wohl weltweit einzigartige Schleife gelegt hat ist schon beeindruckend.
Saint Pierre de la Fage markiert den südlichsten Teil unserer Motorradreise, denn hier biegen wir wieder nordwärts Richtung Vissec und Alzon ab. Bei Vissec entdecken wir rote Felsen, die am späten Nachmittag ganz besonders zu leuchten beginnen. Wir nehmen uns viel Zeit dafür, denn diese Panoramen und Ansichten bringen die Kamera-Speichekarte an den Rand des Fassungsvermögens. So oder so bleiben die Bilder die wir heute sehen garantiert noch lange in Erinnerung. Am späten Nachmittag erreichen wir unser Tourhotel und haben beim Abendessen und danach garantiert genügend Gesprächsstoff über diesen Tag.
Tagesstrecke ca. 200 km
Tag 9
Tour 7: Adieu Cevennen und Hallo Deutschland
Heute sagen wir den Cevennen „Au Revoir“, denn es geht wieder Richtung Deutschland, leider.
Wir verlassen Meyrueis nach dem Frühstück Richtung Nordosten und folgen ab Florac der N106 bis nach Sainte-Cécile-d'Andorge. Ab hier befinden wir uns im Departement Ardéche, einem weiteren Kurveneldorado der Extraklasse. Genauso wie das Departement Lozére und das Karstgebirge Cevennen verströmt die Ardéche ursprüngliches Flair, bietet eine Unmenge Kurven und anspruchsvolle Strecken, tolle Landschaften, mittelalterliche Städte und Dörfer.
Also hinein ins Vergnügen. Über herrlich gekrümmten Asphalt erfahren wir vorbei an La Tavernole, Peyremale, und Barjac wunderschöne Landschaften und biegen in Saint-Martin-d'Ardèche auf die D290 ab, jener Straße, die den legendären Ruf des Depatements begründete. Sie verläuft am Nordrand des tief eingeschnittenen Ardèche-Tals und zeichnet den Verlauf des Gorges de lArdèche exakt nach. Dieses gut 30 km lange Teilstück der D290 ist weithin bekannt und ein Muss für alle Kurvenbegeisterten, denn bis hinauf nach Vallon-Pont-dArc gibt es praktisch keine Gerade. Nun sind es noch etwas mehr als 100 km bis wir unseren Zielort erreichen. Aber keine Angst, auch auf diesem Teilstück gibt es Kurven satt.
Am späten Nachmittag angekommen, werden dann die Motorräder wieder in den Bus verladen, wir nehmen das letzte Abendessen der Tour auf französischem Boden ein und danach geht wie Fahrt wieder durch die Nacht zurück nach Kalbach, das wir morgen im Laufe des Vormittags wieder erreichen.
Tagesstrecke ca. 300 km
Tag 10
Wieder zurück nach Hause
Nach dem Entladen der Motorräder essen wir noch gemeinsam zu Mittag, oder nehmen unser zweites Frühstück ein. Je nachdem in welchem Zeitraum der Bus die Strecke geschafft hat.
Danach heißt es Abschied nehmen und wir fahren alle mit tollen Erinnerungen an eine traumhafte Motorradtour zum Ende der Saison im Gepäck wieder zurück nach Hause.