Vinschgau

10 Tage: Motorradtouren im Dreiländereck Italien, Österreich, Schweiz

Traum-Strecken im Westen Südtirols

Tourdaten

  • Termin:
    24.06. - 03.07.2024
  • Dauer:
    10 Tage, 7 Übernachtungen
  • Treffpunkt:
    Am späten Nachmittag bei Silberdistel Motorrad-Reisen.
  • Gesamtkilometer:
    ca. 1.650 km
  • Tagesstrecken:
    140 - 270 km
  • Straßenzustand:
    Meist gut ausgebaute, kurvenreiche Straßen. Viele Passstraßen, viele Kehren, teilweise recht schmal.
  • Mindestteilnehmerzahl:
    8 Personen, maximal 9 Motorräder
  • Reisepreis:
    Fahrer: 2.160,00 Euro
    Beifahrer: 2.030,00 Euro
    Einzelzimmerzuschlag: 175,00 Euro
  • Anmeldeschluss:
    4 Wochen vor Tourbeginn
  • Tourguide:
    Harald

Tag 1

... und es geht los!

Wir treffen uns am späten Nachmittag zum Verladen der Motorräder in Kalbach/Rhön. Alleine das Verladen der Bikes in den Bus ist schon sehenswert. Und das schönste daran, du stellst nur dein Motorrad ab, und verstaust dein Gepäck im Bauch des Busses. Der Rest wird erledigt. Anschließend gibt´s erst mal Abendessen. Dabei kannst du die anderen Tourteilnehmer kennenlernen. Danach fahren wir gestärkt und gut gelaunt im bequemem Shuttlebus mit Schlafsesseln durch die Nacht nach Österreich, genauer gesagt in die Nähe Innsbruck.

Tag 2

Tour 1: Aufwärmtour und Ankommen

Zum Start unserer Motorradtouren geht es auch gleich wieder hoch hinaus. Nach der Ankunft im Raum Innsbruck werden die Motorräder wieder entladen. Wir genießen das reichhaltige Frühstück bevor wir uns über die alte Brennerstraße auf eben jenen ““ -Pass und auf italienischer Seite wieder hinab bis nach Sterzing begeben. In der wahrscheinlich schönsten Stadt Südtirols wollen wir eine kurze Pause einlegen, bevor wir von hier aus wir über den Jaufenpass hinab nach St. Leonhard im Passeiertal gelangen, welches wir bis nach Meran hinab erfahren werden. In Meran legen wir eine weitere Cappuccino- oder ein Eispause ein. Wir fahren weiter und es sind noch etwas über 40 km zum Tourhotel, dass wir nachmittags erreichen. Nach einer ersten Tour über zwei Pässe und dem Einchecken werden wir unsere Zimmer beziehen, bevor wir uns dann wieder zum Abendessen und einem schönen Ausklang des Abends treffen.

Tagesstrecke: ca. 150 km

Tag 3

Tour 2: Die 4 Pässe-Tour Italien

Nachdem wir uns gestern nicht voll verausgabt haben können wir uns heute nach gut durchschlafener Nacht und dem reichhaltigen Frühstück im Hotel etwas anspruchsvolleren Aufgaben widmen. Den Anfang macht das Stilfser Joch oder italienisch „Passo di Stelvio“, den mit 2757 m höchste Gebirgspass Italiens gilt es heute zum ersten Mal zu erfahren. Den Cappuccino am Gipfel nach 48 unvergesslichen Kehren haben wir uns dann, garniert mit einer bei gutem Wetter sagenhaften Aussicht, redlich verdient. Nach diesem Genuss fahren wir „hinunter“ nach Bormio. Ob man bei einer Meereshöhe von 1250m von „hinunter“ sprechen kann überlasse ich Dir. Aber Spaß macht die Abfahrt auf jeden Fall. In Bormio biegen wir links ab und fahren zum Gavia Pass den wir auf einer Höhe von 2618 m überqueren. Über 15 Kehren führt uns die Route über die Südrampe hinauf und über 10 Kehren der Nordrampe zwar weniger in der Anzahl aber ebenfalls recht eindrucksvoll weiter zum nächsten Highlight der heutigen Tour, dem Tonale Pass. Mit einer Höhe von „nur“ 1884 m und mit „nur“ 9 Kehren auf der Westrampe gibt sich der Tonale Pass eher gediegen und stellt uns Konditionsmäßig nicht vor unlösbare Aufgaben. Der Gampenpass markiert mit 1518 m die Verbindung vom Nonstal zum Etschtal und den letzten Höhepunkt der heutigen Motorradtour die wir am Nachmittag mit tollen Eindrücken und etwas mehr 250 gefahrenen Kilometern ohne viele Geraden im Tourhotel beim Stiefelbier beschließen.

Tagesstrecke: ca. 250 km

Tag 4

Tour 3: Timmels Joch und Piller Höhe

Heute führt uns die Route über Meran und dem Passeiertal hinauf zum Timmelsjoch, dem Höhepunkt des heutigen Tages. Von der italienischen Seite angefahren erleben wir bis zum Scheitelpunkt herrlich kurvigen Asphalt in guter Qualität. Auf der österreichischen Seite war da bei meinem letzten Besuch im Bereich Straßenqualität noch viel Luft nach oben. Verwunderlich, dass die Österreicher dafür Maut verlangen, die Südtiroler hingegen gute Straßenqualität zum Nulltarif bereitstellen. Aber lassen wir uns überraschen. Am Timmelsjoch angekommen werden wir bei gutem Wetter mit einer grandiosen Rundumsicht auf die umliegenden Berge belohnt. Auch soll das Museum nach dem Brand wieder geöffnet sein. Schaun mer ma. Dann fahren wir das Ötztal beschwingt hinab bis nach Sautens, wo wir links abbiegen über Nebenstraßen ins Pitztal gelangen. Der Piller Sattel verbindet das Pitztal mit dem Kaunertal und von der Piller Höhe genießen wir tolle Alpenpanoramen vom Gachenblick . Danach erreichen wir über Kaunerberg den Ort Prutz und befahren die L65 vorbei an Tösens, Pfunds und Nauders hinauf zur Österreichisch- Italienischen Grenze und zum Reschenpass. Fotostopp am Reschensee obligatorisch. Von hier aus ist es nun nicht mehr weit bis zum Tourhotel das wir am späten Nachmittag erreichen.

Tagesstrecke: ca. 270 km

Tag 5

Tour 4: Die „Schmuggler-Tour“

Ob wir uns mit unseren Motorrädern heute wirklich über alte Schmugglerrouten bewegen, naja…… Auf jeden Fall sind wir heute im Grenzgebiet Österreich-Schweiz und Schweiz-Italien unterwegs. Im österreichisch-schweizer Grenzgebiet liegt das schweizerische Zollausschlussgebiet Samnaun, ein aus mehreren Ortsteilen bestehendes quirliges Skiörtchen, wo man zollfrei einkaufen und auch tanken kann. Bestimmt fällt dem einen oder anderen etwas Besonderes ein mit dem er sich, oder seine Lieben beschenken könnte. Das Motorrad freut sich bestimmt über einen guten und günstigen Schluck „Super plus“. Auch wollen wir die Schmuggleralm besuchen damit wir dem Namen unserer Tour so gerecht wie möglich werden. Nach dem Aufenthalt verlassen wir Samnaun wieder Richtung Vinadi und weiter ‚“Inn aufwärts“ vorbei an Martina, Scuol und Ardez bis nach Susch, wo wir links abbiegen. In Zernez verlassen wir den Lauf des „jungen Inn“ und gelangen nach kurzer, kurvenreicher Fahrt zum Tunnel Munt la Schera der das Engadin im Schweizer Kanton Graubünden mit Livigno in der italienischen Provinz Sondrio verbindet. Auch Livigno ist zollfreies Gebiet und wer in Samnaun etwas vergessen hat einzukaufen kann das hier nachholen, die Konditionen sind ziemlich gleich, eben zollfrei. Ansonsten ist Livigno immer einen kurzen Stopp wert um in einem der netten Cafés ein wenig dem Treiben der Touristen und Schnäppchenjäger bei einer Tasse Cappuccino o.ä. zuzuschauen. Über den Foscagno Pass gelangen wir nach Bormio und weiter hinauf zum Stilfser Joch. Wir biegen aber kurz vor dem Scheitelpunkt links ab und fahren zum Umbrail Pass, der auf einer Tour im Gebiet nicht fehlen darf. Von hier aus führt uns die Route weiter nach Santa Maria Val Müstair und kurz vor Tubre befahren wir wieder Südtiroler Boden zum Tourhotel, wo wir am Nachmittag zum Stiefel-Kaffee, oder -Bier erwartet werden.

Tagesstrecke: ca. 270 km

Tag 6

Zur freien Verfügung

Heute wird entspannt und jeder macht was er will. Ich empfehle den Besuch der „Gärten von Trautmannsdorf“ in Meran. Ein traumhaftes Ambiente mit zahlreichen verschiedenen Gärten aus aller Welt. Mit der Vinschgau Karte bequem per Zug und Stadtbus zu erreichen. Selbstverständlich gibt der Tourguide gerne Tourentipps in die nähere Umgebung. Vielleicht fährt er auch eine kleine Runde, wer weiß.

Tag 7

Tour 5: „Auf der rhätschen Eisenbahne“

Neben Stilfser Joch total gönnen wir uns heute etwas ganz Besonderes. Das Frühstück wird heute seinem Namen vollends gerecht, denn gegen 7:30 Uhr verlassen wir schon das Hotel und fahren über den Umbrail Pass hinab nach Bormio, dann weiter nach Tirano und stellen dort die Motorräder wieder ab.  Wir haben nämlich einen Termin.

Außer dem frühen Start erst einmal nichts extra Bemerkenswertes, wäre da nicht Tiranos Bahnhof, der den Streckenendpunkt des weit über die Schweizer Grenzen hinaus bekannten „Bernina Express“ markiert. Letzterer schlängelt sich ziemlich spektakulär zwischen Chur und Tirano über die Alpen und darf mit Fug und Recht als eine der wohl spektakulärsten Alpenüberquerungen bezeichnet werden. Der Bernina Express verbindet als höchste Bahnstrecke über die Alpen den Norden Europas mit dem Süden. 55 Tunnels, 196 Brücken und Steigungen von bis zu 70 Promille meistert der Bernina Express mit Leichtigkeit. Auf 2253 Meter über Meer thront das Dach der Rhätischen Bahn, dass „Ospizio Bernina“. Der größte Teil Strecke gehört seit Sommer 2008 zum UNESCO Welterbe und ist ein Markenzeichen der Rhätischen Bahn.

Und diesem Vergnügen wollen wir im modernen Bernina Express Panoramawagen auf der Strecke Tirano – St. Moritz – Tirano frönen und die unbeschränkte Sicht auf das unberührte Alpenpanorama genießen.

Etwas mehr als 5 Stunden brauchen wir für dieses außergewöhnliche Erlebnis bevor wir uns wieder auf die Motorräder schwingen, die 48 Kehren des Stilfser Jochs zur Abwechslung mal in der anderen Richtung befahren und nach insgesamt 210 km mit tollen Eindrücken den Tag im Tourhotel beschließen.

Tagesstrecke: ca. 220 km

Tag 8

Tour 6: In die nordwestlichen Dolomiten

Nach dem Frühstück fahren wir Richtung Meran. Wir umfahren die Stadt gekonnt und verlassen die SS38 um die Pneus wieder gleichmäßig, auch an den Seiten abzufahren. Über kleine Nebenstraßen geht die Fahrt weiter nach Bozen, das wir auch im Bogen umfahren, wir wollen schließlich in die Berge und „noch“ nicht in die Stadt. Von Bozen aus führt und die Route stramm nach Norden und wir biegen nach einer außerordentlich interessanten Fahrt durch Tunnels und Schluchten auf die SP135 ab, die uns vom Sarntal kurven- und panoramareich ins Eisacktal bringt. Die Strecke durch das Eisacktal bringt uns wieder in die Nähe Bozens und wir machen noch einen Abstecher zum Kalterer See. Bei schönem Wetter genießen wir am Lido bei leckerem Eis oder Cappuccino den herrlichen Ausblick auf den See. Nach dieser Genusspause machen wir uns wieder auf den Weg zurück zum Tourhotel, dass wir nach gut 90 Minuten wieder rechtzeitig zum Stiefelbier (o.ä.) erreichen.

Tagesstrecke: ca. 260 km

Tag 9

Tour 7: Zum Abschluss noch mal richtig Pässe und Kurven

Heute sagen wir Südtirol wieder „Arrivederci“. Aber noch nicht gleich. Nach dem Frühstück verlassen wir Morter über die SS38 Richtung Nordosten und verlassen diese bei Foresta wieder. Über Nebenstraßen gelangen wir nach Lana, wo der Pircher seine berühmten Brände herstellt. Nun führt uns die Route anfangs wieder Richtung Südwesten, genauer gesagt bis hinab nach Traversara. Von dort aus folgen wir der SS42 über den Mendelpass nach Kaltern am See. Ab jetzt geht unsere Fahrt stramm Richtung Norden. Vorbei an Bozen ins Sarntal hinauf zum Penser Joch erreichen wir auf der anderen Seite wieder Sterzing und fahren wieder über die alte Brennerstraße nach Lans bei Innsbruck. Wie zu Anfang werden hier die Motorräder wieder in den Bus geladen und wir können unsere Motorradbekleidung gegen bequemere Straßenkleidung tauschen. Beim anschließenden Abendessen lassen wir die Tour so langsam ausklingen. Es geht dann wieder in den Bus und wir fahren durch die Nacht zurück nach Kalbach/Rhön.

Tagesstrecke: ca. 230 km

Tag 10

Ankommen in Kalbach / Rhön und Heimreise

Nachdem wir in Kalbach angekommen sind und die Motorräder wieder festen Boden unter den Pneus haben, gibt´s für alle noch mal lecker Frühstück und dann begeben wir uns gut gestärkt mit tollen Erinnerungen an eine außergewöhnliche Motorradtour ganz individuell wieder auf den Weg nach Hause.